Mittwoch, 16. Oktober 2019

Arielle, listen to me…

Hallo zusammen,

schön, dass ihr wieder dabei seid. In einer Woche findet das jährliche Mothers Unite Konzert statt, bei dem alle Klassen etwas aufführen werden. Schon vor etwa einem Monat haben wir, die Mitarbeiter bei Mothers Unite, bei einem Meeting im Computerraum das Thema des Konzerts entschieden: DISNEY! Jeder konnte sich einen oder mehrere Film(e) aussuchen, zu dem die Klasse auftreten soll, ich habe mich schließlich für „Verwünscht“ (den Song „That’s how you know“) und „The Little Mermaid“ („Under the sea“) entschieden. Dann wurden die Klassen zugeteilt. Ich habe die Vorschulklasse und erste Klasse bekommen, insgesamt acht Kinder.

Vor allem in den ersten Unterrichtsstunden (die ich alleine leite und die jeden Tag eine Stunde dauern) haben mich die Sechs- und Siebenjährigen ganz schön zum Verzweifeln gebracht, da diese lieber andere Sachen gemacht haben als zu tanzen. So sind einige, vor allem die fünf  Jungs, in den Park gerannt um zu spielen, haben rumgetobt (ab und zu kam es auch zu kleinen Prügeleien), haben miteinander geredet und nicht zugehört.

Dabei habe ich mich auch gefragt, weshalb das hier so ist. Die Mitarbeiter haben mir dann erklärt, dass die Kinder meist in Chaos aufwachsen und so Chaos zur Normalität geworden ist. Auch kann es sein, dass einige Kinder zuhause wenig Aufmerksamkeit von den Eltern etc. bekommen und diese im Mothers Unite Center bei den Mitarbeitern suchen.

Jedenfalls habe ich gelernt, die Nerven zu behalten und mit den Kindern umzugehen. In der ersten Stunde habe ich nur die Tanzschritte zu den Liedern beigebracht, dabei waren die Kinder unkonzentriert. Danach habe ich angefangen, die Stunden bildlich zu gestalten. Z.B. sollten die Kinder überlegen, welche Wassertiere sie kennen und wie diese sich bewegen. So haben wir den Hai mit in den Tanz gebracht und viele weitere Bewegungen sind so entstanden. Die Kinder waren danach viel motivierter zu tanzen und konnten sich die Tänze auch viel besser merken. Wenn ich den Song „Under the Sea“ abspiele, sprechen diese nun sehr enthusiastisch den Anfang mit:

„Arielle, listen to me. The human world is a mess. Life under the sea is better than anything they got up there…“
                                                      
Meine Klasse

Heute sind wir dann das gesamte Programm durchgegangen, um zu sehen, wie gut die Auftritte schon klappen und wie lange diese alleine, ohne Pausen, zusammen dauern würden (etwa 45 Minuten). Bei dem Konzert werden unter anderem auch die Filme „The Lion King“, „Camp Rock“, „The Beauty and the Beast“ und „Cinderella” dabei sein. Am Ende haben die Kinder noch zu Kwaito Musik (verlangsamter Beat mit unterlegtem Sprechgesang) getanzt, wobei diese im Kreis standen und in der Mitte immer eine(r) getanzt hat. Allein zuzugucken hat schon Spaß gemacht :-)

Außerdem haben Hanno und ich Plakate für das Konzert und für den Bazar, der einen Tag vorher stattfindet, gestaltet und aufgehängt, um so Werbung zu machen. Bei dem Bazar werden viele Sachen verkauft: Essen, Trinken, Kleidung, Spielzeug, selbst hergestellte Strandmatten, Taschen, usw. Und es wird wahrscheinlich auch ein Glücksrad geben. Mit beiden Events hoffen wir, dass wir „viel“ Geld einnehmen werden, da Mothers Unite sehr knapp bei Kasse ist. Ich war ziemlich überrascht, als ich erfahren habe, dass die Mitarbeiter seit 2 Jahren kein Geld mehr bekommen.

Jetzt stehen meine beiden Tänze und ich muss mich noch um die Kostüme kümmern, die wir selber bei Mothers Unite nähen werden. Dabei sollen meine Mädchen für „Under the sea“ wie Meerjungfrauen aussehen und die Jungs wie Fische. Mal sehen, wie gut mir das gelingt. Ich bin schon sehr gespannt auf das gesamte Konzert am 2. November!

Bis demnächst,

Lucy






Dienstag, 8. Oktober 2019

Wein, ein Klettergerüst und das „Holiday Program“


Hallo zusammen,

 

im letzten Post habe ich angekündigt, dass ich über die beiden Ausflüge zur Weinfarm und zum Aquarium berichten will. Leider wurde der Ausflug zum Aquarium verschoben, weshalb ich heute von der „Groot Constantia“ Weinfarm und einigen anderen Ereignissen der letzten Wochen erzählen werde.

 

Am Morgen des 13. Septembers sind wir mit den ca. 25 älteren Kindern aus Mothers Unite (12-16 Jahre) mit dem Bus zur Weinfarm gefahren. Dabei war die Stimmung schon im Bus richtig gut: Die Kinder haben Musik gehört und mitgesungen und man hat bemerkt, dass sie sich richtig auf den Ausflug freuen. Die Busfahrten, das Essen vor Ort und die Tour auf der Farm wurden dabei von der Stadt „Cape Town“ bezahlt.

Während des Tages haben wir viel gelernt: Wie man Wein herstellt und einiges über die Geschichte der Groot Constantia, so z.B. dass die Farm von dem Holländer Simon von der Stel vor 334 Jahren gegründet wurde. Die Kinder waren sehr aufmerksam und haben viele Fragen gestellt. Um 14 Uhr war der Rundgang auch im Museum dann zu Ende und wir sind wieder zurück zum Center von Mothers Unite gefahren. Noch zwei Woche später haben einige Kinder ganz aufgeregt vom Ausflug erzählt.

 Auf der Groot Constantia!


von links nach rechts: Kimilla, Monique, Hanno, ich, Aunty Levona
und Aunty Carol

 

Einige Tage nach dem Ausflug haben wir dann ein Klettergerüst gespendet bekommen, das sofort im Spielpark von Mothers Unite aufgebaut wurde. Die Kids sind sofort drauf zugestürmt, haben die Rutsche und die Schaukeln ausprobiert und haben sich an den Stangen entlang gehangelt. Auch heute noch ist das Klettergerüst seehr beliebt.

Jedoch war die Farbe des Klettergerüsts (braun) eher trist, weshalb wir beschlossen haben, es bunt anzumalen. Am Ende strahlte das Gerüst dann in den Farben Lila, Blau und Rot.


Vor dem Anstrich

Uncle Preston und ich beim Anstreichen
 

Während der „Spring Break“, also den Frühlingsferien, die etwa 10 Tage Ende September stattfanden, gab es bei Mothers Unite für eine Woche ein „Holiday Program“. Die Kinder, die wollten, konnten um 10 Uhr kommen und bis 13:30 Uhr bleiben. Für die Tage haben wir Spiele und Aktivitäten vorbereitet. So konnten diese z.B. malen, puzzeln, Gesellschaftsspiele, Dutchball oder Tennis spielen. Drei Mal gab’s auch Wasserschlachten, bei denen sich die Kinder gegenseitig mit Wasserballons und mit Eimern nass gemacht haben, da es so warm war. Das fanden alle besonders toll J

 

Während der Ferien wurde auch ein Baum eingepflanzt
Ganz viele Grüße,

Lucy

Abbruch meines Freiwilligendienstes wegen COVID-19

Hallo Leute, Ich kann es selber kaum glauben, aber diesen Post schreibe ich wieder aus Achim. Denn seit Sonntag den 22. März bin ich wi...