schön, dass ihr wieder dabei seid. In einer Woche findet das
jährliche Mothers Unite Konzert statt, bei dem alle Klassen etwas aufführen
werden. Schon vor etwa einem Monat haben wir, die Mitarbeiter bei Mothers Unite,
bei einem Meeting im Computerraum das Thema des Konzerts entschieden: DISNEY!
Jeder konnte sich einen oder mehrere Film(e) aussuchen, zu dem die Klasse
auftreten soll, ich habe mich schließlich für „Verwünscht“ (den Song „That’s
how you know“) und „The Little Mermaid“ („Under the sea“) entschieden. Dann wurden die
Klassen zugeteilt. Ich habe die Vorschulklasse und erste Klasse bekommen,
insgesamt acht Kinder.
Vor allem in den ersten Unterrichtsstunden (die ich alleine
leite und die jeden Tag eine Stunde dauern) haben mich die Sechs- und
Siebenjährigen ganz schön zum Verzweifeln gebracht, da diese lieber andere
Sachen gemacht haben als zu tanzen. So sind einige, vor allem die fünf Jungs, in den Park gerannt um zu spielen, haben
rumgetobt (ab und zu kam es auch zu kleinen Prügeleien), haben miteinander
geredet und nicht zugehört.
Dabei habe ich mich auch gefragt, weshalb das hier so ist. Die Mitarbeiter haben mir dann erklärt, dass die Kinder
meist in Chaos aufwachsen und so Chaos zur Normalität geworden ist. Auch kann
es sein, dass einige Kinder zuhause wenig Aufmerksamkeit von den Eltern etc.
bekommen und diese im Mothers Unite Center bei den Mitarbeitern suchen.
Jedenfalls habe ich gelernt, die Nerven zu behalten und mit
den Kindern umzugehen. In der ersten Stunde habe ich nur die
Tanzschritte zu den Liedern beigebracht, dabei waren die Kinder unkonzentriert. Danach habe ich angefangen, die
Stunden bildlich zu gestalten. Z.B. sollten die Kinder überlegen, welche
Wassertiere sie kennen und wie diese sich bewegen. So haben wir den Hai mit in
den Tanz gebracht und viele weitere Bewegungen sind so entstanden. Die Kinder
waren danach viel motivierter zu tanzen und konnten sich die Tänze auch viel
besser merken. Wenn ich den Song „Under the Sea“ abspiele, sprechen diese nun sehr
enthusiastisch den Anfang mit:
„Arielle,
listen to me. The human world is a mess. Life under the sea is better than
anything they got up there…“
Meine Klasse
Heute sind wir dann das gesamte Programm durchgegangen, um
zu sehen, wie gut die Auftritte schon klappen und wie lange diese alleine, ohne
Pausen, zusammen dauern würden (etwa 45 Minuten). Bei dem Konzert werden unter anderem
auch die Filme „The Lion King“, „Camp Rock“, „The Beauty and the Beast“ und „Cinderella”
dabei sein. Am Ende haben die Kinder noch zu Kwaito Musik (verlangsamter Beat
mit unterlegtem Sprechgesang) getanzt, wobei diese im Kreis standen und in der
Mitte immer eine(r) getanzt hat. Allein zuzugucken hat schon Spaß gemacht :-)
Außerdem haben Hanno und ich Plakate für das Konzert und für
den Bazar, der einen Tag vorher stattfindet, gestaltet und aufgehängt, um so
Werbung zu machen. Bei dem Bazar werden viele Sachen verkauft: Essen, Trinken,
Kleidung, Spielzeug, selbst hergestellte Strandmatten, Taschen, usw. Und es
wird wahrscheinlich auch ein Glücksrad geben. Mit beiden Events hoffen wir,
dass wir „viel“ Geld einnehmen werden, da Mothers Unite sehr knapp bei Kasse
ist. Ich war ziemlich überrascht, als ich erfahren habe, dass die
Mitarbeiter seit 2 Jahren kein Geld mehr bekommen.
Jetzt stehen meine beiden Tänze und ich muss mich noch um die Kostüme kümmern, die wir selber bei Mothers Unite
nähen werden. Dabei sollen meine Mädchen für „Under the sea“ wie Meerjungfrauen
aussehen und die Jungs wie Fische. Mal sehen, wie gut mir das gelingt. Ich bin
schon sehr gespannt auf das gesamte Konzert am 2. November!
Bis demnächst,
Lucy