Hallo zusammen,
Dieses Wochenende haben endlich die beiden Ereignisse
stattgefunden, auf die wir uns schon wochenlang vorbereiten: Der jährliche
Mothers Unite Mini-Basar am 1. November (Freitag) und das jährliche Mothers Unite
Konzert am 2. November (Samstag). Deshalb waren die letzten Wochen sehr
anstrengend für meine Mitarbeiter bei und mich. Der Grund für die Daten des Basars und des
Konzerts war, dass die Einheimischen ihr Gehalt immer Ende des Monats erhalten.
So konnten wir also sicher stellen, dass die Besucher Geld haben, um auch Essen,
Getränke etc. einzukaufen.
Der Basar am 1. November war ein voller Erfolg. Um 7.30 Uhr
haben wir uns beim Center getroffen, um alles aufzubauen. Es gab viele
verschiedene Stände: für Spielzeug, Haushaltssachen und Deko, Kleidung und
Schuhe, für Taschen und Schmuck, und auch für selbst genähte Strandmatten, Stofftaschen
und Gardinen, bei denen ich beim Schneiden geholfen habe. Das Highlight des
Basars war aber das Glücksrad, was wir selber bei Mothers Unite gebaut haben.
Für dieses sind einige Mitarbeiter und ich am Tag vor dem Basar, Donnerstag,
auch bis 22.10 Uhr bei Mothers Unite geblieben, da dieses noch angemalt und
zusammengebaut werden musste.
Und zwar funktioniert das Glücksrad so: Es gibt 60 Abteile
mit Nummern. Die Leute konnten sich Tickets kaufen, auf denen drei Nummern
stehen. Der Preis pro Ticket variierte
zwischen 2 Rand und 6 Rand, je nach dem, wie viel der Gegenstand wert war, den
man gewinnen konnte. Erst, als alle 20 Tickets verkauft wurden, wurde das
Glücksrad gedreht und gewonnen hat die Person, auf dessen Zahl der Zeiger stehen
geblieben ist. Vor allem die Kinder waren ganz begeistert von unserem Glücksrad.
J
Außerdem habe ich Donnerstag noch geholfen, mit Aunty
Shireen und Kimilla Kartoffeln für Pommes zu schälen. Denn auf dem Basar haben
wir auch Essen und „Cooldrinks“ verkauft: „CurryBunny“, Vetkoeks (eins zu eins
übersetzt „Fettkuchen“) mit Curry, für R10 (etwa 0,60€), „Hotchips“ für R5
(0,30€), Eis für R3 (0,20€) und Fruchtsalat für R1 (0,05€). Das hat sich vor
allem für mich sehr günstig angehört, jedoch muss man bedenken, dass die
Bewohner von Seawinds, Lavender Hill, etc. oftmals sehr viel weniger verdienen
als wir in Deutschland. Beispielsweise verdient ein Friseur für einen
Haarschnitt R15 (etwa 1€).
Deshalb wurden auch die „Flohmarktsachen“, die Mothers Unite
gespendet bekommen hat, für wenig Geld angeboten. Die selbst genähten Sachen
haben wir jedoch für höhere Preise verkauft, z.B. die Strandmatten für R150 (etwa
10€). Aber auch diese haben viele Leute gekauft, was mich sehr gefreut hat. Für
diese saßen wir stundenlang im Nähraum von Mothers Unite.
Auf dem Basar war ich die meiste Zeit für das Tauschen von
Geld in Coupons zuständig, da man an den Ständen nur mit diesen bezahlen konnte.
Ihr könnt euch das so ähnlich wie auf einem Freimarkt vorstellen, bei dem man beim
Autoscooter nur mit Chips fahren kann ;)
Dabei musste ich aufpassen, dass niemand der Besucher den
Raum betritt, in dem das Geld und die Coupons aufbewahrt wurden. Dadurch, dass
ich das Geld angenommen habe, wusste ich schon, dass wir an dem Tag viel Geld
eingenommen haben. Am nächsten Tag auf dem Konzert hat unsere Projektleiterin
Aunty Carol uns dann von einem Gewinn von über R4000 (ca. 280€) erzählt.
Dieser Betrag wird Mothers Unite auf jeden Fall helfen. Denn
im Projekt fehlt das nötige Geld für Reparaturen von Dächern, von Kühlschränken,
des Vans, aber auch für die Versorgung der Kinder mit Essen, WLAN und vieles
mehr. Außerdem haben die sechs festen Mitarbeiter schon seit zwei Jahren kein
Geld mehr erhalten. Zurzeit arbeiten wir mit den Mitteln, die uns zur Verfügung
stehen, z.B. kochen wir das Essen für die Kinder und Mitarbeiter mit
Lebensmittelspenden von Supermärkten und nähen aus gespendeten Stoffen.
Von den Vorbereitungen auf das Mothers Unite Konzert habe
ich euch schon im letzten Post erzählt. Am vergangenen Samstag war es dann
soweit: Die Kinder führten ihre Tänze und Theaterstücke auf, für die wir so
lange geprobt haben. Um 13 Uhr haben wir uns beim Center getroffen. Die
Stimmung war super, weil Südafrika an diesem Tag das Finale der
Rugbyweltmeisterschaft gegen England gewonnen hat und so die „Springboks“, der
Name der Rugby-Nationalmannschaft, zum dritten Mal den Pokal mit nach Hause brachten!
Das Spiel habe ich mit meiner Gastmutter von 11 Uhr bis 12:30 Uhr im Fernsehen
verfolgt. Ma Pinn hat am Ende des Spiels sogar vor Freude geweint.
Von 13 bis 14 Uhr habe ich dann meinen Kindern geholfen,
sich umzuziehen, und wir haben die Halle vorbereitet, in der das Konzert
stattfand und die gleich neben Mothers Unite liegt. Das Konzert war sehr schön,
auch weil die Eltern und Verwandten den Kindern während ihrer Tänze zugejubelt
haben. Jedoch gab es auch einige Probleme, vor allem mit der Musik und der
Moderation, weshalb es zwischendurch auch etwas chaotisch wurde.
Trotzdem haben es alle Kinder mehr oder weniger gut
hinbekommen, ihre Tänze etc. aufzuführen, und waren auch selber erleichtert,
als das Konzert vorbei war.
Auch bei dem Konzert haben wir Geld eingenommen: Durch die
Eintrittskarten (R35 für Erwachsene und R15 für Kinder) und durch den Verkauf
von Snacks und Getränken.
Um etwa 17 Uhr war das Konzert dann zu Ende. Wir haben noch
die Halle aufgeräumt und uns selber Essen und Trinken gestärkt, und um 18:15
Uhr sind wir dann nach Hause gegangen. Nach dieser anstrengenden Woche habe ich
mich dann am Samstag auch einfach aufs Sofa gelegt und habe es genossen, nichts
zu tun.
„Grade R and 1“ mit
den Kostümen für "Under the Sea"
Das Schloss habe ich
als Dekoration bei Mothers Unite gebastelt.
Die ECD Kinder mit
Schildkrötenpanzern, die ich vorher gestaltet habe.
Viele Grüße aus Seawinds und bis bald!
Lucy
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